Pferde-Massage ist alberner Humbug? Nichts als ein bisschen „Wellness“ und nur etwas für Pony-Mädchen, die zu viel Zeit haben? Irrtum! Pferde-Massage ist viel mehr als das. Wenn du dein Pferd regelmäßig mit den richtigen Massagetechniken massierst, kannst du einen wertvollen Beitrag zu seiner Gesundheit und Leistungsfähigkeit leisten.
Grund 1 für Pferde-Massagen: Sie verbessern die Muskelfunktion
Massagen verbessern die Durchblutung der Muskulatur, wodurch Nährstoffe besser an die Muskelzellen gelangen und Schlackenstoffe besser abtransportiert werden können. Das kannst du dir vorstellen wie die Müllabfuhr und die Post: Die Post bringt Neues vorbei, die Müllabfuhr holt Altes ab. Das Ganze funktioniert aber nur, wenn die Straße frei ist und der Verkehr fließen kann. Durch Massage bewirkst du genau das in den Gefäßen deines Pferdes, auch wenn du es nicht sehen kannst. Massagen senken den Tonus (= die Spannung) der Muskulatur, lösen Verklebungen Muskel- und Fasziengewebe und tragen somit zu einer besseren Beweglichkeit bei.
Grund 2 für Pferde-Massagen: Sie beugen Verletzungen vor
Die bessere Beweglichkeit und höhere Geschmeidigkeit der Muskulatur beugt aktiv Verletzungen vor: Geschmeidige Muskeln bedeuten einen geringen Zug auf die Sehnen und Schutz für die Gelenke. Denn verspannte Muskeln ändern die Körperstatik und dadurch die Stellung der Gelenkflächen zueinander. Das erhöht den Druck auf den Gelenkknorpel. Knorpelschäden können die Folge sein und – anders als Muskeln, Knochen, Sehnen oder Bänder – heilt kaputter Knorpel nicht mehr. Knorpelschäden sind irreversibel und bedeuten nichts anderes als Arthrose. Arthrose kann natürlich eine Vielzahl an Ursachen haben und lässt sich nicht immer nur durch Gesunderhaltung der Muskulatur vermeiden. Aber der Erhalt einer optimalen Muskelfunktion durch Training und physiotherapeutische Maßnahmen wie Massage ist ein wichtiger Faktor zur Vorbeugung von Arthrose.
Verspannte Muskeln erhöhen den Zug auf die Sehnen. Wenn du durch Massagetechniken diese Muskelverspannungen löst, reduzierst du die Belastung der Sehnen und kannst proaktiv Sehnenverletzungen vorbeugen. Dem befürchteten Sehnenschaden beugst du nicht durch Gamaschen oder Bandagen vor, sondern indem du die Muskulatur deines Pferdes gesund, funktionsfähig und geschmeidig hältst. Ist die Muskulatur funktionsfähig, frei von Verspannungen und maximal dehnbar, kann sie im Falle einer Überdehnung (z.B. bei einem Tritt in ein Loch) einen Großteil der einwirkenden Kräfte abfangen und die Sehnen vor dem Zerreißen schützen.
Grund 3 für Pferde-Massagen: Sie steigern die Leistungsfähigkeit
Egal, ob du ambitionierte/r Turnierreiter/in oder „nur“ Freizeitreiter/in ohne Leistungsanspruch bist, gilt dieser Punkt für alle, die sich auf ein Pferd setzen: Durch Massagen förderst du die Regeneration deines Pferdes nach dem Training* und trägst dazu bei, dass dein Pferd sich von einer Belastung besser erholt. Massagen sorgen für die Wiederherstellung und den Erhalt der physiologischen Muskelfunktion und der optimalen Beweglichkeit des Bewegungsapparates. Außerdem bewirken Massagen eine Stressreduktion, da sie das Nervensystem entspannen. Wenn du selbst schon einmal eine Massage bekommen hast, wirst du diesen Effekt selbst erlebt haben. Stressreduktion und Entspannung steigern das Wohlbefinden – und letztendlich wird nur ein Pferd, das sich wohlfühlt, bei der Arbeit mit Freude und Leistungsbereitschaft dabei sein. Das ist nicht nur für TurnierreiterInnen wichtig. Auch gemütliche Spazierausritte fallen deinem Pferd sicherlich leichter, wenn seine Muskulatur voll funktionsfähig und frei von Verspannungen ist.